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Powerstation als Landstromquelle nutzen: Geht das?

Die Idee, eine tragbare Powerstation als Landstromquelle zu nutzen, ist verlockend, besonders für Outdoor-Enthusiasten, speziell Camper. Doch bevor Du diese Möglichkeit in Betracht ziehst, solltest Du etwas mehr über die technischen Hintergründe wissen. Unter anderem darüber, warum die einfache Nutzung einer Powerstation als Landstromquelle durchaus gefährlich sein kann.

 

Powerstation als Landstromquelle nutzen: Die technischen Herausforderungen liegen in den unterschiedlichen Netzen

Eine herkömmliche Powerstation arbeitet immer mit einem IT-Netz. Dieses Netz besteht aus einem L-Leiter (Leiter) und einem N-Leiter (Neutralleiter). Was fehlt, ist der Schutzleiter. Darin unterscheidet es sich wesentlich vom TN-Netz, das in Wohnhäusern und Industrieanlagen üblich ist.

 

Powerstation als Landstromquelle

Das Risiko ohne Schutzleiter

Dabei birgt gerade das Fehlen eines Schutzleiters im IT-Netz der Powerstation ein gewisses Risiko. In einem herkömmlichen Haushaltsstromnetz reduziert der Schutzleiter nämlich das Risiko, einen elektrischen Schlag zu bekommen, indem er bei einem Defekt im System überschüssigen Strom ableitet. Bei einer Powerstation ohne diesen Schutzleiter besteht hingegen bei Fehlfunktionen oder Kurzschlüssen ein erhöhtes Risiko dafür.

Powerstation an Landstrom anschließen? Die Vorteile des TN-Netzes in Wohnhäusern und Industrieanlagen

  1. Schutz vor elektrischen Schlägen: Der Schutzleiter stellt sicher, dass bei einem Fehlerstrom, wie beispielsweise einem Kurzschluss, der Strom sicher zur Erde abgeleitet wird, was das Risiko eines elektrischen Schlags erheblich reduziert.
  2. Verbesserte Sicherheitsmechanismen: In einem TN-Netz kann ein Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) effektiv eingesetzt werden, um den Stromkreis im Falle eines Ungleichgewichts im Stromfluss sofort zu unterbrechen.

 

Powerstation als Landstromquelle nutzen: Anschluss an Fahrzeuge

Der Anschluss eines Campers oder Autos an eine Powerstation mit IT-Netz birgt damit automatisch ein Risiko. Denn ein Fehler in der Bordelektronik kann ohne den Schutzleiter zu gefährlichen Situationen führen. Dies könnten neben Schäden am Fahrzeug auch lebensgefährliche Verletzungen für Personen in und sogar außerhalb des Fahrzeuges sein.

In Anbetracht dieses Risikos müssen vor dem Anschluss eines Fahrzeugs an eine Powerstation die technischen Voraussetzungen gründlich überprüft werden. Professionelle Beratung und eventuell notwendige Modifikationen, wie die Umwandlung des IT-Netzes der Powerstation in ein sichereres TN-Netz, sollten ernsthaft in Betracht gezogen werden, um die Powerstation als Landstromquelle nutzen zu können.

 

Lösungsansatz: Umwandlung in ein TN-Netz

Um dieses Risiko zu mindern, kannst Du versuchen, das IT-Netz der Powerstation in ein TN-Netz zu konvertieren. Dies wird unter anderem durch eine Modifikation des CEE-Landstromkabels erreicht. Dabei wird eine Brücke zwischen Schutz- und Neutralleiter eingefügt, was im Fehlerfall das Auslösen eines Schutzschalters ermöglicht.

Eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme wäre die Einbindung eines FI-Schalters. Dieser erkennt Ungleichgewichte im Stromfluss und kann im Notfall den Stromkreis unterbrechen. Dies ist besonders wichtig, wenn man bedenkt, dass Powerstations oft in feuchten oder ungeschützten Umgebungen eingesetzt werden.

 

Powerstation als Landstromquelle nutzen: Vorsicht ist besser als Nachsicht

Obwohl es technisch möglich ist, eine Powerstation als Landstromquelle zu nutzen, musst Du Dir der Risiken bewusst sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen. Deine Sicherheit sollte dabei immer an erster Stelle stehen, insbesondere bei elektrischen Installationen. Daher empfehlen wir Dir auch, sämtliche Änderungen und Modifikationen nur von einem Experten durchführen zu lassen und alle erforderlichen Sicherheitschecks vorzunehmen, bevor Du Dich auf eine halb ausgegorene Lösung verlässt.


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