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Powerstation an Wohnmobil anschließen

Wird eine Powerstation an ein Wohnmobil angeschlossen, kann dieses auch abseits der ausgewiesenen Campingplätze als mobiles Zuhause bewohnt werden. Schließlich sorgt der Batteriespeicher für eine zuverlässige Stromversorgung und garantiert den Betrieb sämtlicher elektrischer Geräte an Bord.

 

Warum eine Powerstation an Wohnwagen anschließen?

Die Bordstromversorgung eines Wohnmobils wird in der Regel von der Fahrzeugbatterie übernommen. Diese Batterie ist jedoch nur für den Motorstart und die Versorgung der Kfz-Elektrik ausgelegt. Um zusätzliche Verbraucher wie Licht, Kühlboxen oder Standheizungen mit Strom zu versorgen, benötigst Du eine separate Zusatzbatterie oder Bordbatterie. Diese Aufgabe kann eine Powerstation übernehmen. Sie vereint eine leistungsstarke Batterie, 12 V-Ausgänge, USB-Anschlüsse und einen integrierten Wechselrichter, der die Nutzung von 230 V-Geräten erlaubt. Damit aber alle Geräte zuverlässig betrieben werden können, solltest Du im Vorfeld zunächst einmal die passende Batteriegröße bestimmen.

 

Powerstation an Wohnmobil anschließen

Wie groß muss die Powerstation sein?

Welche Powerstation Du an das Wohnmobil anschließen solltest, hängt unter anderem von Deinem täglichen Stromverbrauch ab.

Grundsätzlich sollte für den normalen Gebrauch eine Kapazität von etwa 100 Ah ausreichend sein. Für ein genaueres Ergebnis empfiehlt es sich aber, die Größe wie folgt auszurechnen:

  1. Multipliziere die Leistung in Watt (W) aller Geräte mit ihrer täglichen Einschaltzeit in Stunden (h). Beispiele:
  • Licht: 10 W * 3 h = 30 Wh
  • Kühlbox: 70 W * 24 h (15 min/h) = 420 Wh
  • Handy / Akkus laden: 30 W * 2,5 h = 75 Wh Gesamtsumme: 525 Wh Zuschlag von 20 % für Reserve / Systemverluste: 630 Wh

 

Überprüfe nun, welche Batteriekapazität erforderlich ist

  1. Täglicher Strombedarf: 630 Wh Wattstunden (Wh) / Spannung (12V) = Amperestunden (Ah) 630 Wh / 12 V = 52,5 Ah
  2. Rechne einen zusätzlichen Reservebetrag, je nach Batterie mit ein.
  3. Bei Bleibatterien sind es ca. 50 %, um Tiefentladungsschäden zu vermeiden: = 105 Ah.
  4. Bei LiFePo4-Batterien müssen es nur 10 % sein: 57,75 Ah.

Diese Werte dienen als Orientierung, genaue Werte entnimmst Du den technischen Daten der Batterie.

In diesem Beispiel würde man für einen täglichen Strombedarf von etwa 630 Wh eine Batteriekapazität von 100 Ah (Bleisäure-Batterie) bzw. 60 Ah (Lithium-Batterie) benötigen.

Die Auswahl der Batteriegröße hängt auch davon ab, wie viele Tage Du autark sein möchtest. Wenn Du 3 Tage ohne Landstromverbindungen auskommen möchtest, sollte die angeschlossene Powerstation am Wohnmobil eine Batteriekapazität von 300 Ah (Bleisäure-Batterie) bzw. 180 Ah (Lithium-Batterie) haben.

 

Wie werden die Verbraucher im Wohnmobil an die Powerstation angeschlossen?

Für den Anschluss der Verbraucher an die Batterie musst Du alle Kabel in unmittelbarer Nähe des Batteriepools gegen Kurzschlüsse absichern. Hierfür wird ein Sicherungsverteiler verwendet, der entsprechende Kfz-Flachsicherungen aufnehmen kann. Ideal sind etwa Sicherungsverteiler mit integrierter Massenverteilung.

Bei den Sicherungen werden die Verbraucher (+) angeschlossen, während die Minus-Kabel an den Masseverteiler angeschlossen werden. Der Sicherungsverteiler ist in 6-Fach oder 12-Fach Ausführung erhältlich, je nach Bedarf und Anzahl der Verbraucher.

Wichtig: Alle Kabel müssen den richtigen Mindestquerschnitt haben und sauber mit Kabelschuhen angeschlossen werden.

 

Powerstation an Wohnmobil anschließen: Absicherung der Kabel

Möchtest Du eine Powerstation an einem Wohnmobil anschließen, ist die Absicherung der Kabel das A und O. Idealerweise wird diese etwas höher gewählt als der maximal mögliche Gesamtstrom, der dauerhaft durch das Kabel fließen kann. Da Kfz-Sicherungen aber nicht sofort auslösen, sie können den Nennstrom nicht nur überschreiten, sondern auch kurzzeitig stark überlastet werden, muss gemäß VDE (VDE 0298 Teil 4 und VDE 0100 Teil 430) eine Absicherung der Kabel erfolgen. Hier sind einige Richtwerte:

  • 1 mm²: 10 A Sicherung
  • 1,5 mm²: 15 A Sicherung
  • 2,5 mm²: 20 A Sicherung
  • 4 mm²: 30 A Sicherung
  • 6 mm²: 40 A Sicherung
  • 10 mm²: 50 A Sicherung
  • 16 mm²: 80 A Sicherung
  • 25 mm²: 100 A Sicherung
  • 35 mm²: 125 A Sicherung
  • 50 mm²: 160 A Sicherung
  • 70 mm²: 200 A Sicherung
  • 95 mm²: 250 A Sicherung
  • 120 mm²: 250 A Sicherung
  • 150 mm²: 300 A Sicherung

 

Powerstation an Wohnmobil anschließen: die richtige Kabeldimensionierung

Bei der Dimensionierung der Kabel muss ein möglicher Spannungsabfall berücksichtigt werden. Grundsätzlich haben Kabel einen eigenen elektrischen Widerstand, der vor allem bei dünnen und langen Kabeln zu einem Spannungsabfall führt. Ein zu großer Spannungsabfall hat zur Folge, dass am Ende des Kabelstrangs die Spannung für einen ordnungsgemäßen Betrieb des Verbrauches nicht mehr ausreicht. Insbesondere bei hohen Leistungen, beispielsweise beim Anschluss eines Wechselrichters, sollte darauf geachtet werden, dass die Kabel so kurz wie möglich gehalten werden. Andernfalls werden sehr hohe Querschnitte benötigt, um den Spannungsabfall zu minimieren.

 

Zur Berechnung des Kabelquerschnitts kann diese Formel verwendet werden:

Länge x Stromstärke / (Spannung x Spannungsabfall x Leitfähigkeit der Leitung).

 

Powerstation an Wohnmobil anschließen: Kabel richtig verlegen

Um Kurzschlüsse zu vermeiden, dürfen ausschließlich flexible Leitungen verwendet werden. Starre Leitungen, wie sie in der Hausinstallation üblich sind, sind ungeeignet. Aufgrund der ständigen Erschütterungen während der Fahrt können starre Leitungen, insbesondere an den Verbindungsstellen, leicht brechen oder gefährliche Wackelkontakte bilden.

Wichtig: Verwende immer hochwertige, hochflexible Kupferleitungen speziell für den Kfz-Bereich. Wer hier spart, riskiert möglicherweise Probleme mit beschädigten Kabeln hinter dem Ausbau oder in den Verkleidungen.

Alle Kabel sollten in Installationsrohren oder 2-adrigen Mantelleitungen verlegt werden, damit sie nicht an Blechkanten scheuern können. Des Weiteren müssen 12 V- und 230 V-Kabel stets getrennt voneinander verlegt werden, um potenzielle Risiken zu minimieren.

Powerstation an das Wohnmobil anschließen

Beim Anschluss einer Powerstation an das Wohnmobil sind grundlegende Kenntnisse der Elektrotechnik wichtig. Andernfalls solltest Du Dir fachmännische Hilfe holen. Die Sicherheit der Verkabelung und die Auswahl der richtigen Batteriegröße sind entscheidend, um einen reibungslosen Betrieb der Powerstation zu garantieren. Denn nur mit einer gut geplanten und professionell installierte Zusatzbatterie kannst Du die Vorteile der autarken Stromversorgung im Wohnmobil genießen und unbeschwerte Campingausflüge erleben.

Dafür sollte die Powerstation eine leistungsstarke Batterie enthalten, die den täglichen Verbrauch und die Auflademöglichkeiten abdeckt. Ideal sind in diesem Zusammenhang moderne Produkte mit verbauten Lithium-Ionen-Batterien (LiFePo4). Außerdem sollten sie verschiedene Ausgänge wie 12 V-Anschlüsse, USB-Ladebuchsen und einen integrierten Wechselrichter für 230 V-Geräte besitzen.


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